Weiße Fliegen


Weiße Fliegen stammen ursprünglich aus Mittelamerika und sind vor etwa 150 Jahren in Europa eingeschleppt worden. Entgegen ihrem Namen gehören diese schädlichen Insekten – obwohl sie Flügel haben – nicht zu den Fliegen sondern zu den Mottenschildläusen. Diese sind in Mitteleuropa mit annähernd 20 Arten vertreten, wobei ein Teil von ihnen als Weiße Fliegen bezeichnet wird. Neben der am häufigsten vorkommenden Gewächshaus-Weiße Fliege so u.a. noch die Tabak-Weiße Fliege und die Eschen-Weiße Fliege. Die Körperlänge des Schadinsekts beträgt max. 1,5 mm, die Körperfarbe ist hellgelb. Ihren Namenbestandteil „Weiße“ hat sie aufgrund von puderartigem weißem Wachs, der sowohl Körper als auch Flügel bedeckt.

Weiße Flige Schädlinge

Auftreten der Weiße Fliegen:

Weiße Fliegen findet man vorwiegend auf Blättern von Zierpflanzen (Begonien, Weihnachtsstern, Fuchsien, Gerbera, Geranien usw.) und Gemüse (Tomaten, Gurken u.ä.) im Haus und im Gewächshaus. Auch im Grow-Bereich (Cannabis) fühlen sie sich wohl. Im Freiland haben sie – mit Ausnahme der Weiße Fliege am Kohl, die auf Kohlpflanzen anzutreffen ist – meistens keine Überlebensmöglichkeiten. Auf den Blattunterseiten sitzend saugen sie den Pflanzen den Saft aus. Auch die Eiablage der weiblichen Tiere findet dort statt. Schüttelt man die befallenen Pflanzen, fliegen die Alttiere in Schwärmen auf.

Vermehrung:

Wie häufig bzw. in welcher Zeit sich die Weißen Fliegen vermehren, ist von den äußeren Gegebenheiten (Temperaturen) abhängig. In der warmen Jahreszeit legt die Weiße Fliege jeden Tag bis zu 7 Eier, aus denen sich in kurzen zeitlichen Abständen eine neue Generation der Mottenschildlaus entwickelt. Im übrigen Jahr sind es weniger Eier und die Entwicklung der Eier dauert entsprechend länger. Aus den Eier schlüpfen gelbgrüne Nympfen (Larven), die sich ebenfalls an den Säften der Blätter gütlich tun und sich in einem späteren Entwicklungsstadium verpuppen.

Schaden:

Der Schaden, den Weiße Fliegen anrichten, kann besonders im Gewächshaus erheblich sein. Obwohl auch das Aussaugen der Säfte den Pflanzen nicht gut tut, sind es doch vorwiegend die süßen Ausscheidungen (Honigtau) des Insekts, die die Pflanzen schädigen. Dieser klebrige Film verschimmelt und es siedeln sich Schwarzpilze an, so dass Blätter und manchmal auch Früchte unansehnlich und ungenießbar werden. Manche Arten von Weißen Fliegen sorgen sogar dafür, das Früchte unregelmäßig abreifen bzw. mißgebildet werden und frühzeitig abfallen. Letztlich sind Weiße Fliegen Überträger von etlichen Virusarten.

Vorbeugende Maßnahmen:

Auch wenn vorbeugende Maßnahmen nur sehr bedingt helfen, sollten sie doch zur Anwendung kommen. Ein gutes Umfeld ist besonders wichtig. Dazu gehört das Feuchthalten des Bodens, das Entfernen abgeernteter Gemüsereste und das häufige und ausreichende Lüften der Räumlichkeiten, besonders der Gewächshäuser. Auch der Einsatz bestimmter Schlupfwespen hat sich bewährt. Zur Kontrolle und Regulierung im Gewächshaus und Wintergarten bieten sich gelbe Leimtafeln an.

Bekämpfung von Weißen Fliegen:

Für Gewächshäuser hat sich neben dem Aufstellen der vorgenannten gelben Leimtafeln besonders der Einsatz bestimmter, käuflich zu erwerbender Schlupfwespen bewährt. Diese vernichten speziell die Larven, nicht nur von dieser Schädlingsart. Auch bestimmte Marienkäfer und Raubmilben helfen bei der Elemenierung der Weißen Fliege. Tun diese Nützlinge das nicht nicht oder nicht ausreichend, sollte man auf Insektizide zurückgreifen, die auf Pflanzenextraktbasis hergestellt worden sind. Dazu zählen z.B. Rapsölprodukte. Sie schaden den vorgenannten Nützlingen nicht. Auch bestimmte Tees oder Seifen können die Bekämpfung unterstützen. Wichtig: alle Spritzmitteln sollten am frühen Morgen angewendet werden, wenn die Insekten noch nicht aktiv sind. Dies gilt natürlich auch für sog. Niemöl- bzw. Neemöl-Produkte. Das dabei die Blattunter- und Oberseiten besprüht werden, ist selbstverständlich.

Für befallene Topfpflanzen im Haus eignen sich spezielle Sticker, die mit Lockstoff versehen sind, an denen die Tiere haften bleiben. Im Freiland können logischerweise nur flüssige Mittel und Insektizide angewandt werden. Empfehlenswert ist ein häufiger Wechsel der chemischen Produkte, da die Schädlinge schnell Resistenzen entwickeln.