Trauermücken (Schwarze Fliegen)


Trauermücken, umgangssprachlich auch Schwarze Fliegen genannt, sind weltweit (sogar bis in die Nähe der Pole) vorkommende Insekten (Zweiflügler, Unterart Mücken, nicht stechend). Wenige Hundert Arten von ihnen leben in Deutschland. Da sie den Obstfliegen sehr ähnlich sehen, werden sie oft mit ihnen verwechselt. Sie sind sehr klein (1-7 mm) und treten vermehrt in der kalten Jahreszeit auf. Ihre Körperfarbe ist dunkelgrau bis schwarz, ebenso wie ihre Flügel der Männchen (die Weibchen haben meistens keine). Das Flugverhalten der männlichen Tiere ist als taumelnd zu bezeichnen.

Trauermücke

Anzutreffen sind sie sowohl draußen in der Natur als auch in Häusern und Wohnungen. Als Schädlinge kann man die ausgewachsenen Tiere nicht bezeichnen, denn sie richten keinen Schaden an sondern sind einfach nur lästig. Manchmal kann man einige von ihnen (einschließlich ihrer Larven) sogar als Nützlinge bezeichnen, da sie besonders im Wald eine wichtige Zersetzungsfunktion des abgefallenen Laubes haben. Schädlich sind bei einigen Arten die Larven der Trauermücken, da sie sich an den feinen Wurzeln der Pflanzen vergreifen. Sie sind bis 8 mm lang und je nach Stadium durchsichtig bis gräulich weiß.

Auftreten:

Die schädlichen Larven der Trauermücken sind sind ebenso wie ihre Elterntiere in der Natur vorwiegend in feuchten Arealen wie Wäldern, feuchten Wiesen, Weiden, Mooren, Feldern usw. anzutreffen. Im Garten zeigen sie sich auf Komposthaufen, in Gewächshäusern und manchmal auf Beeten. Im Haus fühlen sie sich besonders häufig in Kübeln und Blumentöpfen wohl. Während die ausgewachsenen Tieren häufig um die Pflanzen herumschwirren, sind die Eier im Erdreich zu finden, wo sie sich zu Larven und Puppen entwickeln. Da sie dafür viel Nahrung benötigen, fressen sie (vielfach sehr intensiv) neben anderem organischen Material die Wurzeln der Pflanzen ab.

Besonders die Wurzeln von Keimlingen und Stecklingen, z.T. aber auch von ältere Pflanzen, haben es ihnen angetan. Erkennen kann man einen Befall durch das Vorhandensein vieler kleiner Mücken auf oder neben der feuchten Pflanzenerde, durch weißliche Larven (mit schwarzem Kopf) in der Erde und letztlich durch das Schadbild der Pflanzen (→Schaden).

Vermehrung von Trauermücken:

Als Ergebnis eines sexuellen Kontaktes mit einer männlichen Trauermücke produzieren die weiblichen Tiere innerhalb weniger Tage bis zu 200 durchsichtige Eier, die sie in feuchter und humusreicher Erde etwa einen Zentimeter tief ablegen. Nach 7-8 Tagen schlüpfen dann die Larven und beginnen ihr gut 3-wöchiges Fresswerk. Dabei leben sie teilweise in großen Kolonien zusammen. Während dieser Zeit häuten sie sich mehrfach, um sich abschließend zu verpuppen. Danach erfolgt – in der Regel im Juli und August - der Schlupf der neuen Trauermücken-Generation. Diese lebt nur wenige Tage und hat primär die Aufgabe, sich fortzupflanzen.

Schaden:

Wie gesagt, richten die erwachsenen Trauermücken keinen Schaden an. Sie sind lediglich lästig. Schädlinge im eigentlichen Sinne sind die Larven, die im Erdreich besonders die feinen Wurzeln der jungen Pflanzen anknabbern. Dadurch gibt es Kümmerwuchs, Mangelerscheinungen der Pflanzen und Absterben von Keim- und Setzlingen.

Trauermückenlarven

Vorbeugende Maßnahmen:

Vorbeugende Maßnahmen gibt es einige, wenngleich diese vorrangig für den Heimbereich gelten. Besonders wirksam sind sie, wenn man sie miteinander kombiniert:

  • Am wichtigsten ist eine regelmäßige Pflanzen- und Erdbodenkontrolle.
  • Da eine nasse Erdoberfläche ideal für die Eiablage der Trauermücken ist, sollte die Bewässerung der Pflanzen immer sehr sorgfältig geschehen. Am besten ist es, das Wasser immer in einen Untersetzer zu gießen (allerdings stehendes Wasser vermeiden). Regel: wenig aber öfter gießen. Eine schnelle Oberflächentrocknung kann man z.B. erreichen, indem man eine etwa 1 cm dicke Sandschicht auf die Erde aufträgt.
  • Neue Blumenerde sollte nicht sofort sondern erst in einigen Monaten verwendet werden, da sich in ihr vielfach bereits Larven und/oder Eier befinden. Wesentlich abkürzen kann man die Zeit, indem man die Erde Kälte aussetzt oder sie kurzzeitig auf 60-70 Grad erhitzt. Dadurch wird sie keimfrei bzw. die Larven usw. werden abgetötet.
  • Eine wichtige Maßnahme ist die sorgfältige Kontrolle jeder neuen Topfpflanze, bevor sie ins Haus kommt. Gut geeignet um einen Mückenbefall (nicht Larvenbefall) festzustellen, sind auch die im Handel erhältlichen Klebefallen, die häufig zur →Bekämpfung eingesetzt werden.
  • Wirkungsvoll ist es, Pflanzen (sofern sie dafür geeignet sind) in Hydrokultur umzutopfen bzw. gleich Hydrokulturpflanzen zu kaufen.
  • Im Gewächshaus sorgen Raubmilben dafür, das sich keine Population entwickelt.

Bekämpfung von Trauermücken:

Zur Bekämpfung von Trauermücken bzw. ihrer Larven gibt es einige vielversprechende Maßnahmen und Mittel:
  • gut elemenieren kann man die erwachsenen Trauermücken mit klebrigen Gelbtafeln oder Gelbstickern. Bei verhältnismäßig wenigen Mücken hilft auch das Danebenstellen von fleischfressenden Pflanzen.
  • Ist nur eine Pflanze mit Larven befallen, verspricht schon ein Umtopfen (gründliche Reinigung der Pflanze) manchmal Erfolg.
  • Eine wirkungsvolle biologische Bekämpfung der Larven erreicht man mit Nematoden (Fadenwürmern) und bestimmten Bakterien.
  • Trauermücken-Larven stehen auch auf dem Speiseplan von Raubmilben, die sich ebenfalls in den oberen Erdschichten aufhalten.
  • Auch manche Hausmittel sollen, zumindest bei geringem Befall, helfen: Streichhölzer mit den Köpfen in die Erde stecken, Knoblaub auf oder in die Erde bringen, Teebaumöl in das Gießwasser geben, Zimt auf die Erde streuen usw. Ob und wie diese Mittel wirken, kann nicht abschließend beurteilt werden.
  • Chemische Produkte (Insektizide) sind nur empfehlenswert, wenn alle natürlichen Mittel nicht geholfen haben.