Kompostieren


Ohne Zweifel ist die Kompostierung die effektivste und einfachste Methode, aus Garten-, aber aus bestimmten Küchenabfällen für den Gärtner wertvolle, humusreiche Erde herzustellen. Nicht zuletzt deshalb sollte in jedem Bio-Garten eine Kompostanlage vorgesehen werden.

Der richtige Standort

Wichtig ist dabei u.a. der richtige Standort. Er sollte nach Möglichkeit im Halbschatten und geschützt liegen. Die Grundfläche ist abhängig der Größe des Gartens bzw. der beabsichtigten Nutzung). Bei mittleren und großen Gärten empfiehlt sich eine Mietenanlage, die aus mehreren einzelnen Mieten (Haufen) besteht, die häufig in bestimmten zeitlichen Abständen umgesetzt werden. Die Mieten haben eine Breite von ca. 1,5 und sind maximal 1,3 m hoch. Die Längen der Mieten, deren Form sich nach oben hin verjüngt, sind beliebig.

Für kleine Gärten kommt eine Mietenanlage nicht in Frage. Stattdessen wählt man eine Anlage, die es in den verschiedensten Größen, Formen und Arten zu kaufen gibt. Es gibt Behälter wie Tonnen und Spezialsäcke, am natürlichsten sind jedoch Silos aus gelochten Ziegelsteinen, Palisaden und Latten, die man auch gut selbst herstellen kann. Wichtig ist dabei eine gute Luftzufuhr, die durch seitliche Spalten und Öffnungen zu erzielen ist. Neben der Möglichkeit zur Deckelung der Miete sollte auch auf eine gute Entnahmemöglichkeit des Komposts geachtet werden. Kompostsilos haben keinen Boden und werden direkt auf dem Erdboden aufgestellt, um Bodenlebewesen die Möglichkeit zur „Einwanderung“ zu geben.

Da die Kompostanlage häufig mit der Schubkarre „angefahren wird“, Abfallnachschub erhält und später auch abgetragen wird, sollte für eine gute Erreichbarkeit auf festen, mit Platten belegten Wegen gesorgt werden.

Was wird zu Kompost

Was kann und darf kompostiert werden? Eigentlich alles, was die Natur bietet, angefangen von Laub, Rasenschnitt, Äste, Sägespäne und Stroh über Schnittblumen bis hin zu Gemüse- und Obstabfällen aus der Küche. Darüber hinaus aber auch Wollreste, alte Erde aus Blumentöpfen, unbedrucktes Papier, Haustierstreu, Eierschalen, Kaffee- und Teesatz usw. Gut ist auch eine Anreicherung mit Tierdung (Mist), sofern man die Möglichkeit dazu hat. Lediglich nichtorganische Abfälle, gekochte Speisen und blühendes Unkraut gehören nicht auf den Kompost. Grundsätzlich gilt beim Materialeinsatz: je vielfältiger die kompostierten Stoffe sind und je besser man sie vermischt, umso schneller und günstiger läuft der Verrottungsvorgang ab und umso „wertvoller“ wird die Komposterde.

Der Aufbau des Mietenkompostes ist ähnlich wie beim Silokompost, nur das beim Mietenkompost dieses in Hügelform geschieht, beim Silokompost dagegen in flacher Form. Als „klassisch“ gilt die nachstehende Materalfolge, jedoch werden heutzutage auch viele Varianten verwendet: Als unterste Schicht ist eine „Drainage“ aus groben Zweigen, Ästen, zerkleinertem Baum- und Heckenschnitt und harten Staudenstengeln empfehlenswert, die für eine gute Luftzirkulation und Wasserdurchlässigkeit sorgt.

Darüber kommt eine ca. 20 cm hohe lockere Schicht bestehend aus gemähten, maximal 20 cm langen Abfällen, einigen Hände voll stickstoffhaltigem tierischen Dünger (Nahrung für die Bodentiere), einer Handvoll kohlesaurem Kalk und letztendlich einer dünnen Lage Erde oder Vorjahreskompost. Danach kommt die nächste 20 cm hohe Schicht beginnend wiederum mit Abfällen usw. Zum Schluss wird die Anlage mit einer wärmespeichernden, luftigen Humusschicht oder einer Lage Grasschnitt, Stroh oder Laub abgedeckt.

Außer dem „normalen“ Kompost und dem Mulchkompost gibt es noch spezielle Komposte, die einer besonderen Behandlung bedürfen. Mistkompost setzt sich vorwiegend aus Tiermist zusammen, der Strohkompost – wie der Name sagt – aus Stroh von Feldern , der Rasensodenkompost aus ausgestochenen Rasensoden und der Laubkompost aus Blättern möglichst verschiedenartiger Bäume.

Reifezeit von Kompost

Die Reifezeit von Kompost ist sehr unterschiedlich. Während Mietenkompost meist wesentlich mehr als ein Jahr braucht, ist, ist der Silokompost schon nach 9 bis 12 Monaten fertig. Als Zwischenprodukt gilt der sog. Mulchkompost, der bereits nach 2 bis 3 (warmen) Monaten verwendet werden kann. Dieser Mulchkompost ist zwar noch nicht verrottet, aber bereits mit sehr vielem biologischem Leben durchsetzt und eignet sich deshalb gut für die Herbstdüngungen der Gemüsebeete und die Flächenkompostierung.

Dabei wird eine dünne Schicht auf die Beete gestreut und diese danach mit einer dünnen Lage aus Gras abgedeckt. Reifer Kompost wird leicht in die Garten- bzw. Beetoberfläche eingeharkt oder in Saatrillen gestreut. Der beste Zeitpunkt dafür ist im Herbst oder im Frühling, wenn der Boden noch oder schon eine gewisse für die Kleinlebewesen günstige Temperatur aufweist.

Kompoststarter

die überall im Handel erhältlich sind, sollen das biologische Leben schneller voranbringen und die Zersetzung (Rotte) fördern. Sie werden hauptsächlich für den Silokompost verwendet und sind sowohl für den Anfänger als auch für denjenigen sinnvoll, der auf die biologische Methode umstellt.
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