Auftreten:
Käfer bzw. deren Larven gehören zu einer der größten Gruppen der Schadinsekten. Während viele von ihnen die verschiedenartigsten Pflanzen befallen, ernähren sich manche nur von bestimmten Pflanzen bzw. von Teilen dieser Pflanzen. Die meisten Käferarten leben oberirdisch, einige jedoch auch in der Erde. Besonders in der Landwirtschaft kommt es in Anbetracht der Anpflanzung von Monokulturen gelegentlich zum massiven Auftreten bestimmter Käferarten (z.B. dem Rapsglanzkäfer und dem Maiswurzelbohrer). Aber auch in Getreidelägern u.ä. fühlen sich manche Käfer wie die Korn- und Reiskäfer sehr wohl. Gefürchtete Schädlinge für Wälder sind u.a. Buchdrucker, Borkenkäfer und Ulmensplintkäfer. Letzterer sorgt zusätzlich durch die Übertragung einer Pilzkrankheit für das nicht seltene Ulmensterben.Leider richten auch in Haus und Garten Käfer z.T. erhebliche Schäden an. Die bekanntesten von ihnen sind für die hiesigen Bereiche der:
- Holzwurm (Gemeiner Nagekäfer). Er ist besonders in Häusern (Bauholz) und alten Möbeln anzutreffen
- Hausbock. Er ist z.T. sogar meldepflichtig und hält sich in Dachstühlen usw. auf
- Rüsslerkäfer. Hierbei handelt es sich um eine große Familie mit sehr vielen schädlichen Arten. Besonders deren Larven treten als Verursacher auf. Der Dickmaulrüssler, der bis zu 1,2 cm groß wird und nachtaktiv ist, kann bis zu 3 Jahre alt werden und ist im Garten äußerst unbeliebt. Auch auf Terrassen, in Gewächshäusern und in Wohnungen findet er sich ein. Er ernährt sich überwiegend von Blatträndern vieler Pflanzen wie u.a. Efeu, Kirschlorbeer, Rosen, Rhododendren, Pfingstrosen, Alpenveilchen usw. Auch der Gefurchte Lappenrüssler richtet größeren Schaden an. Er vergreift sich an vielen Zier- und Kulturpflanzen wie Eiben, Erdbeeren, Weinstöcken usw.
- Blattkäfer. Sie leben in einer riesigen Artenvielfalt, von denen sich einige als Pflanzenfresser hervortun. Ihre Larven dagegen greifen die Pflanzenwurzeln an. Bei den Erdflöhen, obwohl sehr klein (bis zu 4 mm) ist der durch Blattfraß (u.a. auf Kohl, Radieschen, Mais und Stockrosen) angerichtete Schaden sehr groß. Kartoffelkäfer sind weltweit verbreitet und sind auf Kartoffeln und anderen Nachtschattengewächsen, aber auch auf der Tollkirsche zu finden.
- Schnellkäfer. Sie ernähren sich von Blättern und Blüten und sind mit über 100 Arten in Deutschland vertreten. Besonders die Larven vieler Arten (Drahtwürmer) vergreifen sich an Pflanzen wie Kartoffeln, Rüben, Kohl, Möhren, Salat, Tomaten, Erdbeeren, Dahlien usw.
- Engerlinge. Hierbei handelt es sich um die Larven bestimmter Käferarten wie Maikäfer, Blatthornkäfer, Rosenkäfer usw. Sie leben im Boden und manche von ihnen schädigen die Pflanzenwurzeln (auch von Rasen) z.T. bis hin zu Absterben der Pflanzen.
Vermehrung von Käfer:
Käfer vermehren sich (bis auf einige Ausnahmen) geschlechtlich, d. h. die Paarung findet zwischen männlichen und weiblichen Tieren statt. Die Eiablage ist sehr unterschiedlich, findet jedoch meist an oder in den Wirtspflanzen statt. Aus den je nach Art wenigen bis zu tausend Eiern entstehen nach unterschiedlich langer Zeit die Larven. Das Larvenstadium, das bei den meisten Käfern die größte Zeit ihres Lebens umfasst, dauert manchmal bis zu mehreren Jahren und ist abhängig vom Lebensraum und der Lebensweise. Nur in diesem Zeitraum fressen und wachsen die Larven, was zur Folge hat, das sie sich mehrmals häuten müssen. Danach erfolgt die Verpuppung und Umwandlung der Tiere, bevor sie dann als Käfer schlüpfen.Schaden:
Der Schaden, den bestimmte Käferarten (s. auch →Auftreten) anrichten können, kann immens sein. Während die Käfer in erster Linie die Pflanzen bzw. deren Blätter durch Fraß schädigen, sind die Larven bzw. Engerlinge meistens auf die Pflanzenwurzeln spezialisiert. Der Schaden, den die Larven anrichten, ist häufig größer als der der Käfer, weil sie teilweise über mehrere Jahre unerkannt an den Pflanzen fressend im Boden verbringen. Ein Befall wird deshalb häufig erst dann erkannt, wenn es für die Pflanzen zu spät ist und sie keine Überlebenschance mehr haben.Vorbeugende Maßnahmen:
Zur Vorbeugung kann man einiges tun. Grundsätzlich ist neben einer gründlichen Gartenpflege (Entfernung des Unkrauts, Vertikultieren des Rasens u.ä.) der Einsatz von Pflanzenstärkungsmitteln zu empfehlen. Man kann sie käuflich erwerben oder selbst herstellen (z.B. Schachtelhalmbrühen). Auch der Verzicht auf eine nächtliche Beleuchtung des Gartens unterbindet häufig die Eiablage. Hilfreich ist z.T. das Auslegen von Insektenschutznetzen auf den Beeten usw. speziell in der Nacht, denn dann sind viele Käfer fliegend unterwegs. Gegen Larven bzw. Engerlinge helfen Wurzelschutzgitter, tiefe Rasenkantensteine und engmaschige Drahteinlagen.Ein tiefes Umgraben im Herbst und damit verbunden das Absammeln von eventuell im Boden befindlichen Alttieren (z.B. Kartoffelkäfern, Engerlinge) kann ebenfalls empfohlen werden. Gegen manche Käferarten hilft auch eine Mischkultur mit Knoblauch. Letzlich helfen Nützlinge wie Vögel, Igel, Laufkäfer, Spitzmäuse usw. sehr gut. Sorgt man für optimale Lebensbedingungen dieser Tiere, kann man den Käfern das Leben sehr erschweren.
Bekämpfung von Käfer:
Am vielversprechendsten ist neben der Tätigkeit der Nützlinge (→ Vorbeugende Maßnahmen) das regelmäßige Absammeln der Käfer. Es sollte in der Regel abends bzw. nachts erfolgen, da die meisten Käfer nachtaktiv sind. Hilfreich sind manchmal (z.B. bei Drahtwürmern) auch Lockpflanzen wie junger Salat, die das Absammeln erleichtern. Auch der Einsatz (im Frühjahr und Herbst) von Nematoden (Fadenwürmern) mittels Gießverfahren dezimiert Käfer wie z.B. den Dickmaulrüssler und Engerlinge. Insektizide auf Rapsölbasis finden, auch wenn sie problematisch sind, Verwendung bei der Bekämpfung von Kartoffelkäfern und Spargelhähnchen.Gegen Hausschädlinge wie Holzwurm und Hausbock werden am besten chemische und Heißluft- Bekämpfungsmaßnahmen eingesetzt.