Der Bio Gartenplan


Nach dem überzeugten „Ja“ zum Bio-Garten beginnt die eigentliche, wenn auch anfangs nur geistige Arbeit. Zunächst müssen Sie (möglichst in einem Gartenplan) festlegen, was für einen Garten Sie wollen, einen reinen Nutz-, Zier- oder Naturgarten oder eine Mischung von Nutz- und Ziergarten. Danach muss man sich im Klaren werden über Größe, Lage und Ausstattung (Aussehen) und in dem Zusammenhang natürlich auch noch über die Frage: wie viel Arbeit kann und will ich jetzt und künftig investieren.

Welchen Garten Brauch ich?

Einen Nutzgarten legt man an, wenn man sich (und evtl. seine Familie oder Freunde) mit gesundem Obst und Gemüse versorgen will (s. Punkt 6) Einen Ziergarten wählt man meistens, wenn man hauptsächlich „etwas fürs Auge“ haben möchte (s. Punkt 7)

Ein Naturgarten (s. Punkt 8) ist etwas für denjenigen, der die Natur mit ihren Wildpflanzen so wie sie draußen wächst, in seinen Garten holen will. Es kommen dabei also ausschließlich heimische Gewächse, Kräuter, Blumen und Bäume zum Einsatz. Eine Kombination von Nutz- und Ziergarten wird am häufigsten gewählt, denn mit einem derartigen Garten hat man nicht nur gesunde Nahrung, sondern kann sich auch an schönen Blumen und Pflanzen erfreuen.

Die richtige Größe

Die Größe eines Gartens ist grundsätzlich von untergeordneter Bedeutung, denn bereits mit einem verhältnismäßig kleinen Stück Land kann man seinen Traum von einem Bio-Garten erfüllen. Allerdings mit Einschränkungen, denn z.B. der Anbau von viel Gemüse, das Anlegen eines Teiches oder eines Spielrasens erfordert nun einmal eine entsprechende Größe (Beispiel: pro Person rechnet man ca. 30 qm Anbaufläche für Gemüse). Auch bestimmte Anpflanzungen wie Büsche, Hecken, Bäume usw. lassen sich nur auf einem größeren Grundstück realisieren.

Die richtige Lage

Die Lage des Gartens spielt eine nicht unerhebliche Rolle, denn für meisten Pflanzen und Blumen ist eine gute Sonnenlage erforderlich. Dies gilt auch für den Bio-Gemüsegarten, denn je länger die Sonneneinstrahlung ist, desto besser wird die Gemüse-Qualität. Schatteneinwirkung ( z.B. durch hohe Häuserwände oder Bäume) hingegen beeinträchtigt Menge, Güte und gesundheitlichen Nutzen von Obst und Gemüse erheblich.

Ausstattung

bzw. das Aussehen ist von vielen Faktoren abhängig. Hauptsächlich natürlich von den eigenen Vorstellungen, Bedürfnissen und Wünschen, zum andern natürlich auch von den Gegebenheiten (Art des Gartens, Größe, Lage, Bodenqualität) und den finanziellen Möglichkeiten. Ist z.B. ein Nutzgarten vorgesehen empfiehlt sich, die Gemüsebeete in übersichtlicher, meist symmetrischer Form mit dazwischen vorgesehenen Wegen anzulegen.

Diese Ordnung hat sich über Jahrhunderte bewährt und erleichtert die Arbeit. Bei einem Ziergarten hingegen kommt es auf die Harmonie und die richtige Mischung der Pflanzen und Blumen an. Sie müssen zueinander passen, auch hinsichtlich ihres Blüh- und Wachsverhaltens. Die richtige Einteilung des Gartens ist besonders wichtig, wenn sowohl Nutz- als auch Zierpflanzen gesät bzw. angepflanzt werden sollen. Eine sinnvolle Kombination kann z.B. die Einfassung von Gemüsebeeten mit Sonnenblumen und Kräutern sein.

Die Einteilung

Die richtige Beeteinteilung ist besonders wichtig für den Nutzgarten, denn sie erleichtert die spätere Gartenarbeit erheblich. Zwar ist sie abhängig von der Gartengröße und der beabsichtigten Erntemenge, doch haben sich bestimmte Beetgrößen bewährt. Dabei spielt die Beetlänge eine untergeordnete Rolle, die richtige Breite ist jedoch wichtig. Sie sollte nach Möglichkeit nicht mehr als 1,20 m betragen, um die Beetmitte von beiden Seiten gut erreichen zu können. Gerade auch bei einem kleinen Garten hat sich die Anlage eines Hügel- oder Hochbeetes bewährt (s. Punkt 16).

Der Gartenweg

Die Gartenwege zwischen den Beeten sollen etwa 30 cm breit sein, um sie begehen und mit den Gartengeräten gut hantieren zu können. Wichtig sind feste Gartenwege. In einfachster Form bestehen sie aus festgetretener Gartenerde, doch werden diese bei Regen schnell matschig und man kann leicht darauf ausrutschen. Auch Holzwege sind aus diesem Grunde nicht unbedingt empfehlenswert.

Besser sind Kieswege oder mit Betonplatten belegte Wege, aber auch Wege mit Natur- oder Ziegelsteinen. Diese Art Wege sind sehr haltbar, leicht sauber zu halten, sie reduzieren den Unkrautwuchs und sind selbst bei Regenwetter sauber und sicher zu begehen. Am natürlichsten und dem Charakter eines Bio-Gartens am ehesten gerecht werden mit Rindenmulch bestreute unbefestigte Wege. Auch auf derartigen Wegen hat Unkraut wenige Möglichkeiten zur Entfaltung.

Die richtige Gliederung

Egal was für einen Garten Sie anlegen wollen, die richtige Gliederung ist sehr wichtig. Dazu sollte auf jeden Fall ein möglichst maßstabgerechter Gartenplan angefertigt werden. Es ist empfehlenswert, in diesen Plan nicht nur Wege, Beete und Sonderflächen z.B. für ein Gewächshaus, einen Komposthaufen oder evtl. einen kleinen Teich, sondern auch bestimmte Notwendigkeiten wie den Wasser- und Stromanschluss einzuzeichnen. So erhält man einen besseren optischen Eindruck des künftigen Gartens.

Gerade für den Gartenneuling ist es darüber hinaus ratsam zu vermerken, wo welche Blumen, Kräuter, Büsche, Bäume oder Nutzpflanzen (Gemüsepflanzen) vorgesehen sind und wann deren Aussaat bzw. Pflanzung. Auch ein Gartenkalender tut diesbezüglich gute Dienste. Wichtig ist bei dieser planerischen Gestaltung darauf zu achten, dass manche Pflanzen und Bäume im Laufe der Jahre sehr groß werden, d.h. es muss genug Platz in der Zukunft vorhanden sein.

Wie bereits mehrfach erwähnt, ist – in Abhängigkeit von Größe, Art und Pflanzenvielfalt – ein Bio-Garten mehr oder weniger arbeitsintensiv. Man sollte sich deshalb schon genau überlegen und realistisch einschätzen, wie viel Zeit und Kraft man jetzt und in Zukunft aufbringen will und kann. Danach sollte man den Garten anlegen. Im Zweifelsfalle ist es empfehlenswerter, mit einem kleineren Garten anzufangen.
zurück zu: Mein Bio-Garten