Stechmücken (Stechmückenlarven)


Stechmücken, umgangssprachlich häufig auch Moskitos genannt, sind seit Millionen von Jahren fast überall auf der Welt anzutreffen. Es gibt es über 3000 Stechmückenarten, in Mitteleuropa sind über 80 verschiedene dieser Zweiflügler anzutreffen. Ihre Körperlänge beträgt meistens zwischen 5 und 12 mm, je nach Art und Geschlecht. Sie haben relativ große Augen und auffallend lange Beine, ihre Farbe ist unterschiedlich. Die Lebenszeit dieser Tiere beträgt in Regel drei Wochen.

Stechmücken Schädlinge

Im Gegensatz zu den männlichen Tieren haben die Weibchen einen langen Stech-Saug-Rüssel, mit dem sie warmblütige Lebewesen wie z.B. Menschen stechen und deren Blut, was sie zur Eierproduktion brauchen, absaugen. Dadurch kommt es häufig zu Schmerzempfindungen und allergischen Reaktionen, manchmal können auch Krankheiten übertragen werden. Ansonsten ernähren sich weibliche und männliche Stechmücken von Nektar oder Pflanzensäften. Pflanzenschädlinge im eigentlichen Sinne sind sie nicht.

Auftreten:

Stechmücken fliegen in unseren Breiten vom Frühjahr bis zum Herbst. Besonders in Sumpf- und Seengebieten mit stehenden Gewässern sind sie anzutreffen, aber auch in Städten, landwirtschaftlichen Bereichen mit Tierzucht usw. Aktiv sind sie meistens am späten Nachmittag, in der Dämmerung und nachts, wobei sie feuchtwarmes und windstilles Wetter „lieben“. Tagsüber „verstecken“ sich sich meist an feuchten und schattigen Orten wie z.B. Hecken. Um eine Stechmückenplage in Heim und Garten zu verhindern gilt es, die anders als die ausgewachsenen Tiere aussehenden Mückenlarven zu vernichten. Sie brauchen – wie gesagt – stehendes Wasser zur Entwicklung und kommen deshalb besonders häufig in Regentonnen, Tümpeln, Wassergräben und Gartenteichen vor.

Vermehrung von Stechmücken:

Sehr viele Stechmücken-Arten paaren sich in fliegenden Schwärmen. Nach der Befruchtung müssen die Weibchen sofort auf „Blutsuche“ gehen, denn nur mit dem Blut von Menschen, Säugetieren oder Vögeln entwickeln sich die Eier. Ist diese blutsaugende Tätigkeit erfolgreich gewesen, legen die Weibchen wenige Tage später 50-300 Eier meistens zu sog. „Schiffchen“ zusammengeklebt auf bzw. direkt unter die ruhige Wasseroberfläche oder nahe dabei. Drei bis fünf Tage danach schlüpfen die Larven, um sich nach einer viermaligen Häutung in den nächsten 1-3 Wochen (je nach Witterung bzw. Umweltbedingung) zu verpuppen.

Das Puppenstadium, in dem sie keine Nahrung zu sich nehmen, dauert nur wenige Tage. Dann schlüpfen die sog. Imago (erwachsenen Insekten). Während die männlichen Tiere spätestens im Herbst sterben, können viele begattete Weibchenarten überwintern, sofern ihr Quartier feucht, geschützt und kühl ist (z.B. Keller, Höhlen usw.). Im nächsten Frühjahr starten sie sofort mit der Eiablage.

Schaden:

Wirtschaftlichen Schaden richten Stechmücken bzw. deren Larven nicht an. Es sind vor allem gesundheitliche Schäden, die von den Stechmücken-Stichen ausgehen. Im harmlosesten Fall ist lediglich ein leichter Schmerz verbunden mit einer sich anschießenden Schwellung und länger andauerndem Juckreiz. Viel schlimmer ist es, das bestimmte Mückenarten Krankheitserreger (Viren, Bakterien, Fadenwürmer) übertragen können. Besonders in außereuropäischen Ländern werden durch Stechmücken Krankheiten wie Malaria, Gelbfieber usw. ausgelöst. Doch auch in hiesigen Gefilden gibt es schon einige nicht ungefährliche Krankheiten und es ist nicht zuletzt durch den Klimawandel von einer zunehmenden Infektionsgefahr auszugehen.

Vorbeugende Maßnahmen:

Im öffentlichen Raum gibt es mehrere Ansätze zur vorbeugenden Bekämpfung von Stechmücken. Besonders mit der Gentechnik versucht man, das Problem in den Griff zu bekommen. Das Auftreten von Stechmücken im heimischen Bereich kann man zwar nicht ganz verhindern, jedoch zumindest erheblich eindämmen. Als wichtigste vorbeugende Maßnahme gilt das Abdecken (Deckel, Fliegengitter) bzw. regelmäßige (möglichst wöchentliche) Leeren von Regentonnen und anderer offener Wasserbehältnisse. Eine komplette Abdeckung eines Gartenteiches kommt meist nicht in Betracht (schon aus optischen Gründen). Deshalb sorgt lediglich ein guter Fischbesatz und /oder die Ansiedelung anderer Stechmücken fressender Kleinlebewesen für eine Reduzierung der Eier bzw. Larven.

Menschen können sich gut vor Mückenstichen schützen. Zum einen kann man helle, luftige (nicht eng anliegende) Kleidung mit langen Ärmeln und Beinen tragen, zum anderen kann man sich mit bestimmten chemischen Mitteln einreiben, Diese wirken z.T. sehr gut, sind aber manchmal gesundheitlich nicht ganz unbedenklich und sollten deshalb nicht regelmäßig verwendet werden. Eine geringere Abwehrwirkung haben Hausmittel wie z.B. Nelkenöl. Für den Schlafbereich gut geeignet sind sog. Moskitonetze, die über das Bett gehängt werden.

Bekämpfung von Stechmücken / Stechmückenlarven:

Eine flächendeckende Bekämpfung der Mückenplage (z.T. mit äußerst bedenklichen Pestiziden) ist besonders in tropischen und subtropischen Gebieten an der Tagesordnung. Aber auch in Deutschland werden einige Landstriche mit Bakterien besprüht, um das Mückenvorkommen einzudämmen. Aus ökologischer Sicht ist die flächendeckende Bekämpfung bedenklich, denn die Mückeneier und -larven sind ein wichtiger Bestandteil der Nahrungskette für Insekten, Spinnen usw.

Im privaten Bereich lassen sich Stechmücken, d.h. deren Eier und Larven, bestens elemenieren. Es gibt im Fachhandel mehrere spezielle biologisch abbaubare Präparate, die sowohl in Regenwassertonnen, Gartenteichen usw. zum Einsatz kommen können. Sie bestehen aus Eiweißstoffen und sind unschädlich für Menschen und Tiere. Daneben kann man eine Mückenpopulation in Regenwassertonnen gut vernichten, indem man dem Wasser einige Tropfen Pflanzenöl oder einen Eßlöffel mit Spülmittel hinzufügt, so das sich die für die Mücken wichtige Oberflächenspannung auflöst.